GINKOMANIA – Kurzfilm

GINKOMANIA – Spontane Gehweg-Improvisation

GINKOMANIA
Spontane Gehweg-Improvisation

Voilà! Mein erster Kurzfilm!
Entstanden aus Spontanität, etwas Verrücktheit, dem Genuß einer ganzen knallgelben, über und über mit herbstlichen Ginkoblättern besäten Straße.

„Was machst du morgen?“ fragte ich meine Dresdner Freundin Heide am Telefon. „Es soll nochmal so richtig schön werden, vielleicht gehe ich morgens etwas mit Blättern legen in der Bachstraße, einfach etwas gestalten und diesen Herbst genießen.“ „Oh wie genial, das passt voll in mein Improprojekt, an dem ich gerade arbeite. Darf ich dich dabei filmen?“ Und so war die Idee geboren.

Wir trafen uns am nächsten Morgen, ich mit Handykamera und Aufnahmegerät, und fingen einfach an, Blätter zu einem Mandala zu legen – oder eher sich legen zu lassen…? Mit der Weile wurde ich eher zur Beobachterin, fasziniert von Farben und Formen, die auch über meinen Handyschirm flackerten, von Heides Worten, die mein Aufnahmegerät einfangen durfte. Einfach vom beisammen sein und mal etwas anderes machen als über die Alltags- und Weltprobleme zu diskutieren.

Einen Film habe ich noch nie zuvor geschnitten. Doch irgendwie war das Vertrauen in meine eigene Intuition und Fähigkeit zum Lernen so groß und die Inspiration durch die wahnsinnig schönen mit Heide eingefangenen Szenen und Worte ein zärtlich und gleichmäßig tuckernder Motor, sodass meine Finger wie von allein die Schnipsel von Ton und Bild zu einem kleinen Gesamtkunstwerk zusammenfügten.

Eine wunderbare nährende, stärkende Erfahrung, mitten auf dem Gehweg, zwischen Passanten und vorbeifahrenden Autos ein Ginko-Mandala zu legen. Eine Blase aus Kunst, Inspiration, Zen-Flow und ein kindlichem Entdeckergeist umschloss uns beide an diesem klaren und kalten Herbstmorgen in der Dresdner Neustadt.

Und auch eine stärkende Erfahrung, dass man sich ein neues Medium – in diesem Fall den Filmschnitt ganz improvisatorisch (mit Hilfe einiger Bedienhinweise zum Schnittprogramm aus einem youtube-Tutorial) erschließen kann. Dem eigenen Geschmack, der eigenen künstlerischen Wahrnehmung folgend. Niemand quatscht mir rein, ob es gut oder schlecht ist. Es ist ein Spiel mit dem Material. Nie fertig.

„Ja, wir brauchen Verrücktheit.“ (sagt Heide im Film)

[zurück zum Projekt]